Computer aufräumen: Tipps für eine gründliche PC-Reinigung

Auf der Festplatte des Computers lagern verschiedene Dateien, deren Bedeutung und Funktion uns nicht genau bekannt sind. Spätestens, wenn der Speicherplatz knapp wird, muss der PC von unnötigem Ballast befreit werden. Eine regelmäßige und gründliche Reinigung ist wichtig. Windows stellt hierfür zahlreiche Funktionen bereit. Auf die wichtigsten Aufräumfunktionen wollen wir in diesem Beitrag eingehen.

Lohnt sich der „Frühjahrsputz“ des Computers?

Füllt sich die Festplatte (HDD), wirkt sich dies kaum auf die Systemleistung aus. Programme, die nicht gestartet werden, also passive Dateien, beeinflussen die Geschwindigkeit des Systems wenig. Allerdings gilt das nur, wenn für den Download von Updates oder temporäre Dateien noch genügend Platz vorhanden ist. Dies gilt ebenso für SSD-Festplatten (SSD = Solid State Drive). Dennoch gibt es Computer-Bereiche, in denen sich ein „Frühjahrsputz“ lohnt. Dafür stellt Windows verschiedene Dienste bereit:

  1. Optimierung der Festplatte durch Defragmentierung

Bei der Defragmentierung der Festplatte wird kein Platz gewonnen und es werden auch keine Dateien gelöscht. Die Dateien werden aber in zusammenhängenden Blöcken neu organisiert. Dadurch beschleunigt sich der Zugriff. HDDs werden unter Windows standardmäßig einmal pro Woche automatisch defragmentiert. Ein Defragmentieren von SSDs ist nicht notwendig.

Der Windows-Defragmentierer genügt bei durchschnittlich genutzten Computern vollkommen. Wird der PC aber zum Beispiel vorwiegend zum Gaming genutzt, ist der Einsatz eines zusätzlichen Tools für die Defragmentierung sinnvoll. Computerspiele installieren große Dateien. Diese werden bei Updates gelöscht und neu angelegt. Sind diese Dateien stark fragmentiert, verlangsamen sich Lese- und Schreibvorgänge erheblich.

Im Internet finden sich verschiedene kostenlose Tools zur Defragmentierung. Wichtig: Im Vorfeld solltest du für ausreichend Platz auf deiner Festplatte sorgen. Nur dann kann bringt die Defragmentierung optimale Ergebnisse.

  1. Neue und aktualisierte Aufräumfunktionen in Windows 10

Für eben solche Aufräumarbeiten stellt Windows verschiedene Funktionen zur Verfügung. In Windows 10 finden sich neben den klassischen Funktionen wie der Datenträgerbereinigung zahlreiche überarbeitete und neue Funktionen in den „Einstellungen – System – Speicher“.

Dort siehst du unter anderem, wie voll das Systemlaufwerk ist und wie viel Platz „Apps und Features“ belegen. Ein Klick darauf führt dich zu den „Apps und Features“ in den Einstellungen. Hier kannst du Desktop-Anwendungen und Apps deinstallieren, die du nicht mehr benötigst. Klickst du auf „Optionale Features“, kannst du außerdem Programme wie Wordpad oder den Windows Media Player entfernen. Beachte aber, dass diese Programme manchmal von anderen Anwendungen genutzt werden. Deshalb ist das Deinstallieren der Programme nicht empfehlenswert.

Gehe anschließend zurück auf „Einstellungen – System – Speicher“ und klicke auf „Temporäre Dateien“. Windows 10 zeigt dir nach einer schnellen Analyse eine Übersicht mit Systembereichen, die löschbare Dateien enthalten. Diese sind vergleichbar mit jenen Dateien, die dir auch die Datenträgerbereinigung anzeigt, zum Beispiel „Temporäre Internetdateien“. Achtung: „Downloads“ bezieht sich auf deinen persönlichen Download-Ordner. Dateien, die du heruntergeladen hast und nicht verlieren möchtest, solltest du im Vorfeld sichern oder aber hier kein Häkchen setzen.

Speicherplatz freigeben
Speicherplatz freigeben (Bild: pixabay.com).

Zurück auf „Einstellungen – System – Speicher“ lässt du dir „Weitere Kategorien anzeigen“. Ein Klick auf „Andere“ zeigt eine Übersicht mit sehr umfangreichen Ordnern. Diese kannst du im Windows-Explorer öffnen und dann überlegen, ob etwas davon entfernt werden kann.

  1. Speicherplatz freigeben

Neben den genannten Aufräumfunktionen existiert eine weitere Funktion, mit der du Speicherplatz freigeben kannst. Dazu klickst du unter „Einstellungen – System – Speicher“ auf „Konfigurieren Sie die Speicheroptimierung, oder führen Sie den Vorgang aus“. Standardmäßig löscht Windows temporäre Dateien, die von den Apps nicht genutzt werden. Zusätzlich kannst du festlegen, in welchen Zeitintervallen Windows Dateien automatisch aus dem Papierkorb löschen soll. Auch Dateien aus dem Download-Ordner, die „seit bis zu 60 Tagen nicht geöffnet wurden“, kannst du automatisch löschen lassen.

Anschließend klickst du auf „Jetzt bereinigen“. Möchtest du Windows damit beauftragen, bei geringem Speicherplatz automatisch aktiv zu werden, kannst du unter „Speicheroptimierung“ den Schalter auf „Ein“ stellen. Auf Wunsch kannst du die Speicheroptimierung sogar nach einem individuellen Zeitplan durchführen lassen, etwa jeden Tag, jede Woche oder jeden Monat.

Tipp: Stelle beim Papierkorb keinen zu kurzen Zeitraum ein. Manchmal kommt es vor, dass eine Datei versehentlich gelöscht wurde. Dann ist es gut, wenn du diese aus dem Papierkorb zurückholen kannst. Um Datenverlust zu vermeiden, kannst du „Nie“ einstellen.

  1. Browserdaten löschen

Der Internetbrowser gehört zu jenen Programmen, die stetig Daten auf der HDD produzieren. Webbrowser stellen Videos, Bilder und Webseiten nicht sofort dar, sondern legen die Inhalte einschließlich der Javascript-Dateien zunächst im Cache-Speicher ab. Je nach Konfiguration einer Website werden die Daten über die Internetverbindung aktualisiert oder bevorzugt schnell aus dem Cache-Speicher geladen.

Der Cache verbessert die Leistung des Webbrowsers. Deshalb ist es nicht empfehlenswert, ihn zu löschen. Meist gehen Internetbrowser mit dem Speicherplatz moderat um und nutzen nur so viel wie nötig. Gibt es jedoch beispielsweise Fehler bei der Darstellung einer Seite, sollte der Cache gelöscht werden.

Das ist bei Microsoft Edge schnell erledigt. Klicke dazu auf das Drei-Punkte-Menü rechts oben und wähle die „Einstellungen“ aus. Über das Menü „Datenschutz, Suche und Dienste“ geht es weiter. Dort klickst du unter „Browserdaten löschen“ auf „Zu löschende Elemente auswählen“ und wählst einen Zeitraum, für den du die Daten löschen möchtest.

Wie viel Speicher der Webbrowser belegt, siehst du unter „Zwischengespeicherte Bilder und Daten“. In den Bereichen, in denen Windows nichts löschen soll, entfernst du die Häkchen. Bei den Bereichen „Auto-Ausfüllen-Formulardaten“ und „Kennwörter“ solltest du vorsichtig sein. Setzt du hier ein Häkchen, gehen Daten, die du über den Internetbrowser gespeichert hast, verloren. Anschließend klickst du auf „Jetzt löschen“.

Bei anderen Webbrowsern ist die Vorgehensweise ähnlich. Nutzt du beispielsweise Firefox als Browser, gehst du in den „Einstellungen“ auf „Datenschutz und Sicherheit“ und klickst anschließend unter „Cookies und Websitedaten“ auf „Daten entfernen“. Um nur den Cache-Speicher zu löschen, nimmst du vor „Cookies und Websitedaten“ das Häkchen heraus und klickst auf „Leeren“.

Tipp: Neben den Windows-Funktionen findest du online zahlreiche kostenlose Tools, aber auch kostenpflichtige Dienste, mit denen du deine Festplatte analysieren und überflüssige Daten entfernen kannst.

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