Cringle: Ohne IBAN Geld an Freunde überweisen
Kennt ihr eure IBAN auswendig? Und die BIC-Nummer? Nach dem ich vor wenigen Wochen meine Hausbank wechselte, habe ich keine der Nummern mehr auswendig im Kopf. Damit Überweisungen einfacher werden, ermöglicht Cringle das Überweisen ohne IBAN, ganz einfach über die Handynummer. Die Anmeldung bei Cringle erfolgt in 60 Sekunden, anschließend können Nutzer Geld an Freunde senden oder Geld einfordern. Ganz bequem über die Cringle-App auf dem Smartphone.
Cringle wurde im Dezember 2014 von vier Freunden gegründet und ist ein Start-Up der Technischen Universität Berlin (TUB). Die Cringle-App wurde im Januar 2015 veröffentlicht und zwischenzeitlich hat der Payment-Dienstleister 9 Mitarbeiter, 35.000 App-Downloads und 900.000 Euro an Kundengelder transferiert. Cringle möchte über ein P2P-Payment Konzept bargeldlose Zahlungen jedem zugänglich machen.
Cringle: Ohne IBAN Geld an Freunde überweisen
Cringle fokussiert auf Zahlungen mit niedrigen Euro-Beträgen und möchte das Senden aber auch Einfordern von Geld einfach gestalten. Der Dienst steht nicht in Konkurrenz zu Paydirekt sondern soll das Verschieben von Bargeld-Beträgen zwischen Freunden per Handy lösen. So lässt sich beispielsweise die gemeinsame WG-Rechnung für den Wocheneinkauf bequem durch die WG-Bewohner teilen. Wer einem Freund das Geld für die Kinokarte ausleiht, kann dieses per Cringle ganz einfach einfordern, falls der Freund die Rückzahlung vergisst.
Cringle verbindet das Konto des Nutzers mit der Mobilfunknummer um Überweisungen vornehmen zu können. Wurde das Konto hinzugefügt, genügt die Mobilfunknummer eines Freundes um an diesen Geld zu senden. Für die Nutzer von Cringle fallen dabei keine Gebühren an. Auch die App ist kostenlos. Interessant ist dabei, dass Cringle-Nutzer Geld auch an Nicht-Cringle-Nutzer schicken können. Diese werden per SMS über das gesendete Geld informiert und müssen einmalig ihre Kontodaten angeben. Das heißt für nicht Cringle-Nutzer geht es nicht ganz ohne IBAN.
Cringle-Transaktionen werden je nach Ausführungsuhrzeit noch am selben Tag, spätestens aber am Folgetag dem Empfänger gut geschrieben. Cringle verspricht, dass die Gutschrift für Überweisungen vor 16:00 Uhr auf jeden Fall am Folgetag erfolgt. Ausnahmen sind Transaktionen, die Auffälligkeiten aufweisen und vom Sicherheitssystem zurückgehalten werden.
Für das Ausführen der Transaktionen zieht Cringle das Geld per Lastschrift beim Zahler ein und schreibt den Betrag per Gutschrift beim Zahlungsempfänger wieder gut. Für das Ausführen der Transaktionen arbeitet Cringle mit der Deutschen Kreditbank AG (DKB) zusammen. Ein Konto bei der DKB ist keine Voraussetzung um Cringle nutzen zu können. Kunden die ein DKB-Konto haben, profitieren jedoch von einer taggleichen Ausführung der Transaktionen zwischen DKB-Konten und haben ein höheres monatliches Limit an zu überweisenden Beträgen.
Jeder Kunde kann pro Monat maximal 100 Euro über Cringle an Freunde senden. Kunden die ein DKB-Konto hinterlegt haben, dürfen bis zu 250 Euro pro Monat überweisen. Transaktionen lassen sich nur über die Cringle-App auf einem Smartphone vornehmen. Geht das Smartphone verloren, ist die App durch eine persönliche PIN gesichert. Sollte das Smartphone verloren gehen, lässt sich der Account problemlos sperren.
Über eine Crowdfunding-Campagne sammelt Cringle gerade bei Companisto zur weiteren Finanzierung ein. Das Finanzierungsziel beträgt 400.000 Euro, aktuell sind davon knapp 265.000 Euro erreicht und noch 24 Tage übrig. Im Unterschied zu Kickstarter erwerben Investoren bei Companisto Anteile am Unternehmen und erhalten kein Produkt.
Persönliche Meinung
Cringle möchte mit den Banken und nicht gegen die Banken arbeiten. Der Dienst sieht sich als Ergänzung zu bestehenden Bankdienstleistungen. Die Idee das Bankkonto mit der Mobilfunknummer zu verknüpfen, um Überweisungen einfacher vorzunehmen, ist nicht schlecht. Aber wie bei der IBAN stellt sich auch hier die Frage: Kennt jeder seine Mobilfunknummer auswendig? Mit dem Zugriff auf die Smartphone-Kontakte ist hier der Versand von Geld trotzdem einfacher als das Raussuchen und Eintippen der IBAN und BIC.
Quelle: Cringle
Geek, Blogger, Consultant & Reisender. Auf seiner Detail-Seite findest du weitere Informationen über Benjamin. In seiner Freizeit schreibt Benjamin bevorzugt über Technik-Themen. Neben Anleitungen und How-To’s interessieren Benjamin auch Nachrichten zur IT-Sicherheit. Sollte die Technik nicht im Vordergrund stehen, geht Benjamin gerne wandern.
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