Nutzer der kostenlosen NAS-Software FreeNAS dürfen sich über den Release der Version 10 als Beta freuen. Viele neue Funktionen und Bug-Fixes aus über 800 Tickets sind in die Version 10 von FreeNAS eingeflossen. Damit wird FreeNAS von der Alpha2 auf Beta-Status angehoben. Die Entwickler betonen, dass die Software sehr stabil läuft, empfehlen die Beta jedoch noch nicht für den produktiven Einsatz.
Mutige Nutzer können sich jedoch an den Download wagen. Die Beta wird in sehr häufigen Abständen durch den internen Updater mit Bug-Fixes und neuen Versionen versorgt. Aktuell ist noch kein Upgrade von FreeNAS 9.x auf 10 möglich. Diese Funktion soll mit der Freigabe der Release-Version Einzug erhalten
FreeNAS 10: Beta ist jetzt verfügbar
Zu den Änderungen in FreeNAS 10 gehören Verbesserungen in der grafischen Anzeige der Weboberfläche. Dazu zählt beispielsweise die Anzeige von Benachrichtigungen in der Sidebar, ein „Aufräumen“ einiger Sektionen sowie eine extra Sektion für die virtuellen Maschinen. Zudem unterstützt FreeNAS 10 jetzt Active Directory und FreeIPA und der Code für die Directory Services wurde dabei vollständig neu geschrieben.
Die Unterstützung von Docker Containern ist über die Weboberfläche weiterhin sehr einfach gehalten, ermöglicht aber eine größere Auswahl zur Erstellung von Docker Containern direkt aus dem Dockerhub sowie die Bearbeitung von komplexen Container-Einstellungen.
Auch die Backups und Replikation wurde überarbeitet und „Peers“, andere FreeNAS Maschinen, aus diesem System herausgebrochen und lassen sich zukünftig flexibler und für mehr Aufgaben in der Zukunft einsetzen. Die uni-direktionale Replikation funktioniert mit anderen FeeNAS Maschinen direkt aus der GUI und nutzt dafür den Kalender-Service. Die bi-direktionale sowie service-failover Replikation benötigt eine zusätzliche FreeNAS Maschine und ist ausschließlich über die CLI verfügbar.
Weitere Verbesserungen sind in das CLI eingeflossen. Dieses soll nun alle notwendigen Funktionen enthalten. Die Dokumentation ist jedoch noch nicht fertiggestellt, lässt sich aber über freenas.local/cli aufrufen (freenas.local ist durch den URL der lokalen FreeNAS 10 Installation zu ersetzen). CLI zeig den Nutzern an, welche weiteren Nutzern eingeloggt sind und ermöglicht das Versenden von Nachrichten um Handlungen zu koordinieren.
Die FreeNAS 10 Beta beinhaltet jetzt eine vollständige ReST API um die Middleware kontrollieren zu können und vervollständigt damit die existierende WebSocket API.
Zusätzlich zur überarbeiteten Weboberfläche lassen sich viele weitere Templates für virtuellen Maschinen herunterladen. Diese stehen auf GitHub zur Verfügung. Benutzer können diese anpassen und erhalten die Möglichkeit, selbst erstellte Templates anderen Nutzern zur Verfügung zu stellen. Jedem VM-Gast, der über UEFI booten kann, steht die grafische VGA-Konsole zur Verfügung. VGA-Support für nicht UEFI-Gäste wird in naher Zukunft kommen. Zusätzlich ermöglicht 9pfs, das Plan9 Dateisystem, einen schnellen Zugriff auf das Dateisystem zwischen Host- und Gastsystemen. Dieses steckt jedoch noch in den Kinderschuhen.
Persönliche Meinung
Nutzer, die mehr als nur ein herkömmliches NAS möchten und keine Angst vor dem Basteln haben, sollten einen Blick auf FreeNAS 10 in der Beta Version werfen. Darüber lässt sich eine potente Alternative zu Dropbox bauen, dafür ist der Pflege- und administrative Aufwand deutlich höher als bei Out-of-the-Box Systemen. Auch liefert FreeNAS 10 deutlich mehr Funktionen als die hier im Blog vorgestellten Raspberry Pi NAS oder Cloud Systeme.
Quelle: FreeNAS Blog
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