Gaming-Monitor: Welche Funktionen sind für Spiele wirklich wichtig?

Welche Funktionen muss ein guter Gaming-Monitor haben? Welche Eigenschaften eines Displays sind zum Spielen wichtig und welche sind nur Werbung und machen das Spiel nicht besser? Alle Informationen zu Gaming-Monitore hier im Beitrag.

Der Monitor ist die grafische Ausgabe der Berechnungen des Computers. Egal wie gut ein Computer ist, ein schlechter Gaming-Monitor kann die ganze Rechenpower wieder zunichte mache. Doch welche Funktionen brauch ein Gaming-Monitor und welche Eigenschaften stammen aus der Marketing-Abteilung?

Gaming-Monitor: Welche Funktionen sind für Spiele wirklich wichtig?

Die Begriffe bei Gaming-Monitore sind in den letzten Jahren immer mehr geworden. Neben USB-C Monitore kommen auch Funktionen wie G-Sync, HDR oder Quantum-Dot hinzu. Dieser Beitrag hilft beim Verständnis.

Bildwiederholungsrate

Eine Bildwiederholungsrate beschreibt, wie schnell ein Gaming-Monitor das Bild ändern kann. Auch im Jahr 2019 sind Videos noch immer eine Reihe von Standbildern, die sich superschnell ändern.

Die Geschwindigkeit, mit der sich ein Anzeigebild ändert, wird in Hertz (Hz) gemessen. Wenn ein Monitor eine 120 Hz-Anzeige hat, kann das Display das Bild 120 Mal pro Sekunde aktualisieren. Ein 60 Hz-Monitor leistet die Hälfte davon, also 60 Mal pro Sekunde, und eine 144 Hz Bildwiederholungsrate bedeutet, dass das Bild 144 Mal pro Sekunde wechseln kann.

Gaming-Monitor: Welche Funktionen sind für Spiele wirklich wichtig?
Der Acer Predator XB271HUbmiprz Gaming-Monitor (Bild: Amazon.de).

Die meisten Monitore leisten heute eine 60 Hz Bildwiederholungsrate. Die teuren Gaming-Monitore haben jedoch eine Bildwiederholrate von 120 und 144 Hz. Je höher die Aktualisierungsrate, desto flüssiger wird ein Spiel auf dem Bildschirm dargestellt beziehungsweise vom Spieler wahrgenommen. Vorausgesetzt die Computer-Hardware liefert die Bilder so schnell.

G-Sync und FreeSync

Die Bildwiederholungsrate geht Hand in Hand mit den Funktionen G-Sync von Nvidia und FreeSync von AMD. Beide Hersteller von Chips für Grafikkarten unterstützen eigene Versionen der Technologie mit variabler Bildwiederholungsrate, oft auch als adaptive Synchronisation bezeichnet. In diesem Fall synchronisieren Grafikkarte und Monitor ihre Bildwiederholungsrate, um ein konsistentes, glattes Bild zu erhalten.

Wenn eine Grafikkarte mehr Bilder ausgibt, als der Gaming-Monitor anzeigen kann, können Bilder zerrissen (Screen Tearing) wahrgenommen werden. Das passiert, wenn Teile des aktuellen und des nächsten Bildes gleichzeitig auf dem Bildschirm angezeigt werden. Ein Beispiel zeigt das Werbevideo von Asus unten.

Dies führt nicht nur zu einem hässlichen Spielerlebnis, sondern kann auch Kopfschmerzen oder sogar Übelkeit verursachen.

Die adaptive Synchronisation ist großartig, Spieler benötigen aber eine Grafikkarte, die die Technologie unterstützt. Im Allgemeinen bedeutet das, dass jeder mit einer Nvidia GeForce-Karte einen G-Sync-Monitor benötigt und jeder mit einer AMD Radeon-Grafikkarte einen FreeSync-Monitor kaufen muss. FreeSync-Monitore sind in der Regel billiger als die G-Sync-Pendants

Zwischenzeitlich gibt es einige FreeSync-Monitore, die auch G-Sync unterstützen. Es gibt nur eine Handvoll FreeSync-Monitore, die „G-Sync-kompatibel“ sind. Vor dem Kauf empfiehlt sich ein Blick in die entsprechenden Testberichte um herauszufinden, wie gut „G-Sync auf FreeSync“ funktioniert.

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Eingangsverzögerung – Input Lag

Die Bildwiederholungsrate ist nur ein Teil einer sehr großen Gleichung. Ein weiteres Problem ist die Verzögerung bei der Eingabe. Der Input Lag besitzt zudem zwei unterschiedliche Definitionen. Beide sind für einen Gaming-Monitor relevant.

Input Lag: Bei Maus- und Tastatur-Eingaben

Wenn über Input Lag gesprochen wird, meinen die meisten die Differenz zwischen dem Drücken einer Taste auf der Tastatur, dem Klicken der Maus oder dem Bewegen eines Controllers und dem Zeitpunkt, an dem diese Aktion auf dem Bildschirm angezeigt wird.

Wenn es keine erkennbare Verzögerung gibt, dann scheinen die Tastenanschläge, Mausklicks und andere Eingaben sofort zu erfolgen. Wenn es eine Verzögerung gibt, können Bewegungen oder Schüsse eine halbe Sekunde oder länger dauern, bis diese Aktionen auf dem Bildschirm sichtbar ist.

Das ist schlecht beim Spielen. Insbesondere bei schnellen Ego-Shootern kann das zu einem signifikanten Nachteil führen.

Input Lag: Verzögerung bei der Bildausgabe

Es gibt immer eine kleine Verzögerung zwischen dem Eintreffen eines Videosignals am Monitoreingang und der Anzeige auf dem Bildschirm. Diese wenigen Millisekunden werden manchmal als Eingangsverzögerung bezeichnet, aber korrekterweise als Anzeigeverzögerung.

Auch hier gilt. Ist dieses Input Lag zu groß, sorgt die Verzögerung bei schnellen Spielen für einen Nachteil, da das Spiel weiter ist als auf dem Monitor angezeigt.

Der Asus ROG PG279Q Gaming-Monitor
Der Asus ROG PG279Q Gaming-Monitor (Bild: Amazon.de).

Leider finden sich Informationen zum Input Lag, egal ob Eingabe oder Anzeige, oft nicht im Produktblatt. Außerdem wird die Verzögerung bei der Eingabe nicht nur durch den Monitor beeinflusst. Ein Input Lag kann auch durch den Computer oder den Grafikeinstellungen im Spiel, wie z.B. V-Sync, beeinflusst werden.

Um herauszufinden, ob ein Monitor ein ernsthaftes Eingabe- oder Anzeigeverzögerungsproblem hat, ist ein Blick in Testberichte notwendig. Google dazu am besten „Input Lag Monitor Name XY„.

Reaktionszeit

Die Reaktionszeit ist die Zeit, die benötigt wird, bis die Pixel auf einem Monitor von einer Farbe zur anderen wechseln. Gemessen wird die Reaktionszeit in Millisekunden.

Häufig wurde dabei der Wechsel von Schwarz zu Weiß gemessen. Da einige Monitore dabei nicht gut abschneiden und der Schwarz-Weiß-Wechsel oft auch nicht der Realität entspricht, wird immer öfters auch die Reaktionszeit für Grau zu Grau angegeben.

Der Monitor beginnt mit Grau und wechselt dann durch eine ganze Reihe anderer Grautöne.

Je niedriger die Reaktionszeit, desto besser, denn es bedeutet, dass die Pixel auf dem Bildschirm schnell genug wechseln können, um zum nächsten Bild zu gelangen. Das klingt sehr nach der Bildwiederholungsrate und das liegt daran, dass die beiden Konzepte miteinander verbunden sind.

Die Bildwiederholungsrate beschreibt dabei wie viele Bilder innerhalb einer Sekunde auf dem Monitor angezeigt werden können. Die Reaktionszeit ist die Arbeit, die die einzelnen Pixel von einem Bild zum nächsten bewegen.

Wenn sich die Pixel nicht schnell genug zum nächsten Bild bewegen, kann es zu visuellen Artefakten auf dem Bildschirm kommen, die auch als Ghosting bezeichnet werden. Wenn das auftritt, können Objekte verschwommen aussehen oder so, als ob der Spieler doppelt sieht oder Hintergrundobjekte könnten Halos um sich herum haben.

Das YouTube-Video zeigt an einem Beispiel, wie Ghosting aussehen kann. Der Masten des gesunkenen Schiffes im Hintergrund wird beim Schwenken leicht blass und doppelt angezeigt.

Die Reaktionszeit kann wichtig sein, aber leider sind die Messungen der Reaktionszeit nicht standardisiert. Vor dem Kauf eines Gaming-Monitors empfiehlt sich auch hier Testberichte oder Kunden-Rezensionen zu lesen. Dabei nimmt auch jeder das Ghosting unterschiedlich stark wahr.

TN und IPS

TN und IPS beschreiben zwei Arten von Display-Panel-Technologien: Twisted Nematic (TN) und IPS (In-Plane-Switching). Dieser Abschnitt geht nicht bis auf letzte Detail ein, dafür sind TN und IPS zu komplex.

Die wichtigsten Unterschiede sind jedoch, dass TN-Panels sehr gute Reaktionszeiten für Gaming-Monitore bieten. Der Kompromiss ist, dass viele Nutzer sich über die Farben auf TN-Panels beschweren, die mehr verblasst oder verwaschen wahrgenommen werden.

TN-Displays haben auch tendenziell einen schlechteren Blickwinkel, so dass der Nutzer sehr mittig zum Monitors sitzen sollte. Wer von seitlich auf ein TN-Panel schaut, sieht nicht die gleiche Detailtiefe und einige Objekte in dunklen Szenen sind möglicherweise nicht so gut sichtbar.

Die Meinungen darüber, welcher Paneltyp besser ist, gehen jedoch stark auseinander. Vor dem Kauf eines Gaming-Monitors solltest du in einem Laden dir unterschiedliche Displays mit TN- und IPS-Panel ansehen.

HDR

High Dynamic Range (HDR) ist ein Merkmal moderner Monitore und nicht nur für Gaming-Monitors relevant. Sehr häufig ist HDR auf 4K UHD-Monitoren zu finden. HDR kann aber auch mit anderen Auflösungen verwendet werden. HDR ermöglicht eine größere Anzeige an Farben auf dem Display. Dadurch sehen die Farben auf dem Bildschirm lebendiger aus und der Effekt ist atemberaubend.

In vielerlei Hinsicht ist HDR ein noch besseres Feature als 4K. Du möchtest dir einen 1080p Gaming-Monitors kaufen und findest einen mit HDR, dann lohnt sich die Mehrausgabe eher als ein Upgrade auf 4K.

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Quantum-Dot-Technologie

Quantum-Dot-Displays verwenden winzige Kristall-Halbleitermaterialien, die nicht breiter als wenige Nanometer sind. Die Quantum-Dots sind in der Lage sind, eine einzige, sehr reine Farbe zu emittieren. Monitorhersteller nehmen eine Reihe von rot- und grün emittierenden Quantum-Dots, kleben sie auf eine Monitorebene und leuchten sie dann mit einer blauen LED-Hintergrundbeleuchtung aus.

Das Ergebnis ist ein strahlendes Weiß, das gefiltert werden kann, um eine größere Auswahl an Farben für ein LCD-Display anzuzeigen.

Das ist eine einfache Erklärung für komplexe Technologien. Quantum-Dots sind eine Technologie, um Farben lebendiger zu machen und so das Gesamtbild auf einem Display zu verbessern.

Farbraum

Ein Farbraum oder ein Farbprofil ist der potenzielle Farbraum, den ein Monitor anzeigen kann. Ein Display kann nicht jede mögliche Farbe anzeigen, die Menschen sehen können, also geht es um eine vordefinierte Teilmenge der Farben, genannt Farbraum.

Es gibt mehrere Farbräume, die beim Vergleich von Displays verwendet werden: Beispielsweise sRGB, AdobeRGB und NTSC. Diese Standards definieren für sich, welche Farbtöne ein Monitor wiedergeben kann.

Monitorhersteller behaupten in der Regel, dass ihr Monitor X Prozent des sRGB (des gebräuchlichsten Farbraums), NTSC oder des AdobeRGB-Farbraums abdeckt.

Beispiel: sRGB definiert einen bestimmten Bereich an Farbtönen. der Monitor stellt davon X Prozent der Farben in diesem Farbraum originalgetreu dar.

In der Regel gilt: Je höher der Prozentsatz für jeden Farbraumstandard, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Monitor eine gute Farbwiedergabe aufweist.

Je nach Einsatz ist der Farbraum mehr oder weniger wichtig. Für Grafiker und Werbemittel-Produzenten ist es absolut kritisch, dass ein Grau wie vom Kunden gewünscht aussieht. Bei Spielen ist der Farbraum weniger wichtig.

Maximale Helligkeit

Nicht alle Monitore enthalten Helligkeitswerte in den Spezifikationen, aber die meisten. Diese Werte beziehen sich auf die Spitzenhelligkeit, gemessen in Candela pro Quadratmeter (cd/m²). Wenn ein Bild auf dem Bildschirm angezeigt wird, sind die hellsten Bereiche davon in der Lage, diese Spitzenhelligkeit zu erreichen, während die dunkleren Bereiche darunter liegen.

Im Allgemeinen werden 250 bis 350 cd/m² als akzeptabel angesehen. Diesen Wert erreichen auch die meisten Monitore. HDR-Monitor sollten eher etwas mehr liefern. Beispielsweise mindestens 400 nits (1 nit entspricht 1 cd/m²).

Die beste Bewertung der Monitorhelligkeit liegt wieder im Auge des Betrachters. Es gibt Nutzer, die bevorzugen super helle Displays mit 1.000 cd/m², während andere eine so hohe Helligkeit schlecht für das Auge empfinden.

Bildschirmformat und Seitenverhältnis

Schließlich gibt es noch das Seitenverhältnis, wie 16:9, 21:9 oder 32:10. Die erste Zahl im Verhältnis stellt die Breite der Anzeige dar und die zweite ist die Höhe. Auf einem 16:9-Display bedeutet das, dass für jede 16 Breiteneinheiten neun Höheneinheiten vorhanden sind.

Der Unterschied fällt auf, wenn man alte Serien auf einem neuen Fernseher oder Monitor anschaut. Alte Serien werden in einer quadratischen Box in der Mitte des modernen Fernsehbildschirms dargestellt.

Der LG 38WK95C-W besitzt ein sehr großes Seitenverhältnis von 21:9
Der LG 38WK95C-W besitzt ein sehr großes Seitenverhältnis von 21:9 (Bild: Amazon.de).

Das liegt daran, dass ältere TV-Shows das Seitenverhältnis 4:3 verwendeten. Der durchschnittliche Monitor und Fernseher hat ein Verhältnis von 16:9, wobei ultrabreite Displays typischerweise 21:9 erreichen, aber es gibt viele andere Seitenverhältnis, wie 32:10 und 32:9.

Monitore mit einem Seitenverhältnis von mehr als 16:9 kommen aktuell immer mehr in Mode und sind ein guter Ersatz für zwei Monitore für die gleichzeitige Nutzung.

Persönliche Meinung

Beim Kauf eines Monitors sollte auf keinen Fall gespart werden. Ein guter Gaming-Monitor ist für Spiele sehr wichtig. Das gleiche gilt aber auch für Büro-Arbeit. Die Augen sehen nicht die teure Rechenpower im Computer sondern das über den Monitor dargestellte Bild.

Ähnliches gilt auch für mobile Displays für Reisen. Auch hier sollte auf ein hochwertiges Display-Panel wert gelegt werden. Günstige Monitore erschweren nur die Arbeit.

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