In Deutschland wird das Thema Homeoffice bei vielen Firmen noch sehr stiefmütterlich behandelt, ja sogar eher ungern gesehen. Unsere Nachbarn sind da jetzt schon einen Schritt weiter. In den Niederlande wurde das Recht auf Homeoffice im Gesetz verankert. Eine Anregung an die Arbeitgeber die Arbeitsweise der Zukunft zu überdenken?
Schon mal versucht den Chef auf Homeoffice anzusprechen? Besser nicht oder? Die Gründe können vielfältig sein. Kontrollzwang, Misstrauen gegen über den Arbeitnehmern, Angst vor Produktivitätsverlust oder vielleicht hat sich in eurem Betrieb auch noch nie jemand darum Gedanken gemacht. Generell wird in Deutschland Homeoffice nicht unterstützt. Auch wenn es für den Betrieb vielleicht sinnvoll wäre. In den Niederlande wurde das ganze jetzt per Gesetzt umgedreht. Mit dem ab 1. Juli in Kraft getretenen Gesetz muss der Arbeitgeber einen guten Grund vorbringen, wieso dem Mitarbeiter die Arbeit von zu Hause verweigert wird.
Gesetzliches Recht auf Homeoffice in den Niederlande
In Betrieben mit mindesten 10 Mitarbeitern haben Niederländer ab sofort das Recht, einen Antrag auf Homeoffice zu stellen. Voraussetzungen für die Arbeit von zu Hause sind, dass durch die Heimarbeit keine Sicherheitsrisiken entstehen und dass eine betriebliche Anwesenheit nicht zwingend notwendig ist. Die Beweislast für die zwingende Anwesenheit liegt beim Arbeitgeber. Wer in den Niederlande zukünftig vom Homeoffice aus arbeiten möchte, kann dafür einen Antrag bei seinem Arbeitgeber stellen. Die Parlamentsabgeordnete Linda Voortman erklärt: „Arbeitgeber müssen eine Absage begründen und dafür schwerwiegende Dienst- oder Betriebsinteressen anführen.“
Dass die Arbeitgebervereinigung von diesem Gesetz nicht sonderlich angetan ist, ist verständlich. Hier wiederhole ich meine eingangs genannten Argumente: Kontrollzwang, Misstrauen gegen über den Arbeitnehmern, Angst vor Produktivitätsverlust oder auch die Unfähigkeit voraus zu denken. Die Arbeitgeber verweisen auf die schon bestehenden Möglichkeiten der Telearbeit und argumentieren, dass Homeoffice etwas zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiter sei. Letzterer hat jetzt durch das Gesetz mehr Rückhalt bekommen.
Persönliche Meinung
Ich bin absoluter Befürworter von Homeoffice, muss jedoch auch sagen, dass es erstens auf die Person und zweitens auf die Arbeitsumgebung ankommt. Wer geistige Höchstleistung liefern muss, also konzentriert arbeiten möchte, für den ist Homeoffice besser geeignet als für einen Filialleiter einer Suppermarktkette, der Mitarbeiter koordinieren muss. Zudem befürworte ich, dass man trotzt Homeoffce regelmäßig in den betrieb geht um den Anschluss an Kollegen nicht zu verlieren. Das Socialising funktioniert besser auf persönlicher Ebene. Aber auch hier ist jeder anders und einige können das auch perfekt per Telefon und Chat. Wer Homeoffice als Arbeitnehmer machen möchte, muss auch die Verantwortung dafür tragen können.
Quelle: t3n
Geek, Blogger, Consultant & Reisender. Auf seiner Detail-Seite findest du weitere Informationen über Benjamin. In seiner Freizeit schreibt Benjamin bevorzugt über Technik-Themen. Neben Anleitungen und How-To’s interessieren Benjamin auch Nachrichten zur IT-Sicherheit. Sollte die Technik nicht im Vordergrund stehen, geht Benjamin gerne wandern.