Mit Trackbuster die E-Mail Sicherheit erhöhen
Datenschutz und Privatsphäre sind in aller Munde. Mal geht es um Facebook oder Google, die uns kostenlose Dienste im Austausch gegen persönliche Informationen anbieten und diese für personalisierte Werbung vermarkten. Dann gibt es natürlich auch Werbenetzwerke, die Besucher im Internet verfolgen um die persönlichen Interessen herauszufinden und darüber entsprechende Werbung auf anderen Webseiten platzieren zu können. Darüber hinaus finden sich Themen wie die Vorratsdatenspeicherung und vieles mehr. E-Mail Sicherheit wird dabei kaum genannt, doch auch hier kann der Anwender ausspioniert werden.
Viele Denken, dass die privaten E-Mails soweit privat sind. Google scannt den Inhalt um passende Werbung einblenden zu können, aber externe Dritte sehen nicht, was sich in meinem E-Mail Postfach abspielt. Das ist leider nicht ganz richtig. Es gibt Tools mit denen der Absender verfolgen kann, wann die versendete E-Mail geöffnet wird (Tag und Uhrzeit) und in welchem Land und welcher Stadt der Computer steht, auf dem die E-Mail gelesen wird. Und hierbei geht es nicht um die bekannte Lesebestätigung.
Mit Trackbuster die E-Mail Sicherheit erhöhen
Robet Scoble hat auf Facebook ein Video veröffentlicht, dass zeigt wie Tracking-Tools funktionieren und wie diese blockiert werden können. Über das Tool Trackbuster werden E-Mail analysiert und die versteckten Tracking-Codes unschädlich gemacht. Momentan funktioniert Trackbuster nur mit Gmail und Google Apps Email Accounts die IMAP nutzen. Die Einrichtung von Trackbuster ist dabei sehr einfach und soll die Privatsphäre bei E-Mails erheblich verbessern.
Schitt 1: Anmelden
Über Trackbuster muss sich der Benutzer mit seiner E-Mail Adresse anmelden. Aktuell werden nur Gmail Accounts und Google Apps Email Accounts unterstützt.
Schritt 2: Gmail Berechtigung
Damit Trackbuster eure E-Mails „untracken“ kann, benötigt die Software Zugriff auf euren Gmail Account. Das ist verständlich, denn um die E-Mail Sicherheit erhöhen zu können, muss jede einzelne E-Mail entsprechend auf einen Tracking-Code analysiert werden.
Dabei erhält Trackbuster umfangreiche Rechte, so dass man fast schon wieder ein ungutes Gefühl bekommt. Gerade im Unternehmenseinsatz sehe ich deshalb die Installation von Trackbuster als bedenklich, da nicht bekannt ist wo und wie die E-Mails analysiert werden und was nach der Analyse mit den Daten passiert.
Schritt 3: Erste Analyse
Nach Einräumen der Berechtigungen scannt Trackbuster eure E-Mail inklusive der letzten 100 Mails nach Tracking-Codes in den E-Mails und gibt anschließend einen entsprechenden Bericht aus.
Schritt 4: E-Mail Sicherheitsreport
Nach der Analyse bekommt der Nutzer ein Dashboard zu sehen auf dem die wichtigsten Informationen zur Analyse zusammen gefasst sind. Es wird angezeigt wie viel E-Mails analysiert und wie viele davon ge-„untracked“ wurden. Dazu erstellt Trackbuster auch ein neues Label in Gmail, mit dem „untracked“ E-Mails nach der Analyse versehen werden. So erkennt der Benutzer sofort, welche E-Mails einen Trackingcode enthalten haben.
Durch das Label erkennt der Nutzer auch vom Smartphone aus, welche E-Mails einen entfernten Tracking-Code enthalten und mit Trackbuster somit seine E-Mail Privatsphäre verbessert wurde.
Auch für externe Anwendungen wie Outlook oder Apple-Mail funktioniert Trackbuster. Hier erhalten die Nutzer einen „untracked“ Ordner der die bereinigten E-Mails enthält.
Zu beachten:
Wichtig zu wissen ist, dass Trackbuster nur für E-Mails im Posteingang funktioniert. Werden E-Mail direkt archiviert oder in Ordner verschoben, kann Trackbuster hier die E-Mail Privatsphäre nicht schützen.
Zudem sollten E-Mails die eintreffen nicht sofort geöffnet werden. Trackbuster benötigt einen kurzen Augenblick um eintreffende E-Mails zu analysieren. Das erkennt man daran, dass E-Mails nach dem Eintreffen in die „Bustedbox“ in eurem Gmail Account verschoben werden. Dort erfolgt die Analyse und das Entfernen des Tracking-Codes. Anschließend wird die Nachricht wieder in den Posteingang gepackt und ist jetzt frei von möglichen Trackern.
Trackbuster ist kostenlos. Ein der nahen Zukunft werden Premium-Features hinzugefügt, für die der Anwender dann bezahlen muss. Somit arbeitet die Anwendung nach dem Fremium-Model. Die Grundfunktionen sind kostenlos, wer mehr will oder benötigt, muss mehr bezahlen. Aktuell ist Trackbuster noch in der Beta-Phase.
Persönliche Meinung
Das Positive an der Anwendung ist, dass diese nur einmal für Gmail eingerichtet werden muss und somit unabhängig vom Browser oder Endgerät funktioniert. Egal ob der Anwender seine Mails über die Gmail-App auf dem Smartphone, Outlook oder im Browser liest, der Tracking-Code wird von Trackbuster entfernt und die Privatsphäre der E-Mail ist gesichert.
Trackbuster ist eine interessante Anwendung und ich werde das ganze über die nächsten zwei bis drei Wochen verfolgen. Spannend zu sehen von welchen Absendern E-Mails mit Tracking-Code versendet werden. Fühle ich mich dabei wohl bei den umfangreichen Rechten, die Trackbuster benötigt um die E-Mail Privatsphäre zu verbessern? Nicht zu 100 Prozent aber sonst kann ich die Anwendung nicht testen.
Quelle: Robert Scoble (Facebook), Trackbuster
Geek, Blogger, Consultant & Reisender. Auf seiner Detail-Seite findest du weitere Informationen über Benjamin. In seiner Freizeit schreibt Benjamin bevorzugt über Technik-Themen. Neben Anleitungen und How-To’s interessieren Benjamin auch Nachrichten zur IT-Sicherheit. Sollte die Technik nicht im Vordergrund stehen, geht Benjamin gerne wandern.
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