8 Vorurteile zum Home-Office klar gestellt
Home-Office und Arbeiten von Zuhause aus. Geht das überhaupt? Und wenn ja, sind das überhaupt richtige Arbeitsplätze und vernünftige Jobs? Diese Beitrag klärt über gängige Vorurteile zum Home-Office auf und zeigt, dass von Zuhause aus Arbeiten durchaus möglich ist.
Home-Office kommt in immer mehr Unternehmen vor und wird durch immer mehr Arbeitgeber unterstützt. Während bis jetzt nur sehr wenige Arbeitnehmer zu 100 Prozent von zu Hause aus arbeiten, steigt die Zahl der Personen, die von Zuhause aus Arbeiten jedes Jahr.
8 Vorurteile zum Home-Office klar gestellt
Heimarbeit muss dabei nicht schlecht bezahlt oder schlechter bezahlt als ein vergleichbarer Job sein. Laut Global Workplace Analytics ist der typische Heimarbeiter 45 Jahre als und verdient 58.000 Dollar pro Jahr.
Heimarbeit wird wahrscheinlich die Zukunft vieler Branchen sein. Es ist gut für die Mitarbeiter: Es reduziert Stress, spart Zeit und kann die Produktivität steigern. Das ist gut für die Arbeitgeber: Es spart Bürokosten wie Microsoft mit dem neuen Büro in München zeigte. Bei gleichbleibender Anzahl an Mitarbeiter wurden 800 Schreibtische weniger gebaut.
Zudem ermöglicht Home-Office einem Unternehmen, Bewerber aus einem globalen Bewerberpool einzustellen. Je früher die Menschen die Vorteile von Heimarbeit verstehen, desto eher können alle diese Vorteile nutzen. Folgende Vorurteile zum Home-Office sollten klar gestellt werden.
Home-Office ist langweilig
Vielen Arbeitnehmer hilft das Büro und die Kollegen den Arbeitstag zu überstehen. Selbst ein ungeliebter Job kann durch tolle Kollegen oder kostenloses Mittagessen aufgewertet werden. Aber wird Heimarbeit ohne ein Büro langweilig?
Heimarbeit wird nur langweilig, wenn man es als Arbeitnehmer zu lässt. Wer von Zuhause aus arbeitet, ist für alles verantwortlich. Von der Einrichtung des Büros bis hin zur Strukturierung des Arbeitstags. Keiner hindert dich an einem Treffen mit anderen Heimarbeitern. Beispielsweise in einem Café oder Coworking-Space.
Zudem kannst du dein Home-Office gestalten wie du möchtest. Blumen, Bilder und Schreibtisch entspricht dann exakt deinen Vorstellungen.
Und wenn es langweilig wird, kannst du es jederzeit umschalten. Mache eine 10-minütige Yogapause oder gehe für 20 Minuten mit deinem Hund spazieren um den Kopf frei für neue Ideen zu bekommen.
Home-Office ist einsam
Ohne den Flurfunk und die vielen Gespräche mit den Kollegen könnte ein extroviertierte Kollege sich einsam fühlen. Arbeiten von zu Hause aus muss dabei nicht Isolation bedeuten.
Zum einen gibt es viele Möglichkeiten, neue „Kollegen“ zu finden. Wenn für dich Coworking-Spaces nicht in Frage kommen, dann greife zum Hörer oder Chat-Programm. Egal ob Skype, Trello, Slack oder Team, starte eine Gruppen-Konversation mit deinem Team. Trello, Slack und Teams bieten zudem sehr gute Möglichkeiten für separate Channels für berufliches und privates.
Man muss sich zwar darauf einstellen, aber du wirst sehen, nach einiger Zeit ist der Redefluss fast wie im Büro.
Home-Office ist schwierig
Kann man überhaupt zu Hause arbeiten, wenn man eigentlich auch daheim Netflix schauen und chillen könnte? Wie kann man sich daheim nur auf die Arbeit konzentrieren?
Home-Office bedeutet nicht „Im Bett arbeiten“. Es sei denn, du kannst von dort aus am besten Arbeiten.
Erstelle dir in deinem Zuhause, egal wie groß oder klein deine Wohnung ist, einen Büroraum oder eine Büroecke. Also ein Bereich, in dem dein Gehirn in einen Arbeitsmodus findet und du dich auf die Arbeit und nicht das Wohnen konzentrieren kannst.
Home-Office ist auch eine mentale Einstellung. Von Zuhause aus arbeiten soll nicht bedeuten, dass du jetzt unbeaufsichtigt von deinem Arbeitgeber tun und lassen kannst was du willst. Von Zuhause aus arbeiten soll bedeuten, dass du die Freiheit und Ruhe hast, deine Arbeit frei zu organisieren und strukturieren. Grundsätzlich gilt:
- Wer nicht arbeiten möchte, arbeitet werde im Büro noch im Home-Office.
- Wer arbeiten möchte, kann im Home-Office einfacher Arbeit erledigen, die Ruhe und Konzentration benötigen.
- Abstimmungen und Kommunikation zwischen Menschen erfordert im Home-Office eine Umstellung und auch die technischen Rahmenbedingungen wie Chat-Programme und Headsets für Telefone.
Home-Office ist einfach
Home-Office ist auch nicht einfach. Arbeit bleibt Arbeit und am Ende vom Tag müssen Aufgaben erledigt werden. Von Zuhause aus arbeiten bedeutet innerhalb neuer, und zwar eigenen, Strukturen zu arbeiten.
Es kann einfacher sein, als in einem stressigen Büro zu arbeiten. Home-Office ist anders. Du musst deine Arbeit trotzdem machen und zwar gut. Und wenn dein Chef sich nicht sicher ist, ob du aus der Ferne wirklich gut arbeitest, wirst du dich vielleicht extra anstrengen um zu zeigen, dass die Privilegien gerechtfertigt sind.
Home-Office bedeutet auch, dass du eigentlich nie von deinem Arbeitsplatz weg bist. Die Arbeit ist schließlich bei dir Zuhause und eigentlich muss du nur den Laptop öffnen und kannst sofort weiterarbeiten.
Deshalb muss du beim Home-Office auch für dich regeln, wann du fertig mit der Arbeit bist. Wann endet dein Arbeitstag wirklich? Wann werden E-Mails erst am nächsten Tag beantwortet?
Mit der Zeit wirst du lernen, wie du Arbeit und Privatleben im Home-Office zu einem gesunden Work-Life-Balance kombinierst. Home-Office bedeutet nicht, dass du den ganzen Tag netflixen oder ein Nickerchen machen kannst. Die Arbeit erledigt sich nicht von alleine.
Home-Office ist schlecht bezahlt
Home-Office Tätigkeiten gehen von A bis Z. Es gibt schlecht bezahlte Jobs aber es gibt auch Home-Office Jobs die durchaus gut bezahlt sind. Wie immer gilt, je gesuchter deine Fähigkeiten, desto mehr Wert sind diese.
Das Gehalt ist dabei auch von der Branche und deinen Erfahrungen abhängig. Aber auch wie gut du dich im Vorstellungsgespräch verkaufst.
Gerade für Entwickler gibt es eine Vielzahl an Jobs für das Home-Office. Die Fähigkeiten sind stark begehrt, das Angebot an guten Entwicklern ist knapp.
Es ist schwer einen Home-Office Job zu finden
Ist es das wirklich? Ein kurzer Blick auf Stepstone listet eine Menge Jobs mit Standort „Home-Office“. Und die Zahl wächst. Immer mehr Mitarbeiter fordern eine Home-Office Option wenigstens ein bis zwei Tage die Woche. Vertriebsmitarbeiter, Außendienstmitarbeiter aber auch Unternehmensberater und Freiberufler haben sehr oft Home-Office Möglichkeiten.
Home-Office Jobs finden sich häufiger in Unternehmen die sehr Technologie-affin sind. Aber auch konservative Betriebe erkennen immer öfters den Mehrwert.
Möglicherweise bietet sogar dein aktueller Arbeitgeber eine Home-Office Lösung an. Suche doch einfach das Gespräch mit deinem Chef. Fragen kostet nichts.
Home-Office bringt keine Vorteile
Das kommt darauf an, welche Vorteile man betrachtet. Für Personen in Festanstellung gibt es kaum Unterschiede. Da spielt es keine Rolle ob Büro oder Home-Office. Zuhause gibt es keine Betriebskantine, das ist richtig.
Freiberufler und Selbstständige müssen die Krankenkasse, Arbeitslosenversicherung und Rentenversicherung selbst bezahlen. Das liegt aber nicht am Home-Office.
Ganz im Gegenteil. Setzt der Arbeitsvertrag das Zuhause als „Büro“ und einzige Arbeitsstätte fest, kannst du deutlich mehr in der Steuererklärung für das Home-Office absetzen. Zudem zahlt dein Arbeitgeber Spesen und Fahrtkosten, sobald du zu einem Kunden oder einer anderen Arbeitsstätte fahren musst.
Home-Office ist Betrug
In der Vergangenheit gab es viele Home-Office Jobs, die Betrügereien und Schneeballsysteme waren. Aber unaufgeforderte Job-Angebote via E-Mail, die unrealistisch viel Geld versprechen, finden sich auch noch heute und sollten ignoriert werden.
Wer auf den einschlägigen Portalen nach Jobs suchst, findet bekannte Arbeitgeber mit Stellenausschreibungen. Wenn der Arbeitgeber nicht bekannt ist, lässt sich dieser via Internet-Suche finden.
Persönliche Meinung
Meine bisherige Tätigkeiten erlauben mindestens einen Tag Home-Office pro Tag. Wer von Zuhause aus arbeitet, muss strukturiert vorgehen und sollte wenigstens ein kleines Home-Office-Eck einrichten. Home-Office ist weiterhin arbeitet. Home-Office ermöglicht dir jedoch die Arbeit großteils innerhalb deiner eigenen Struktur abzuarbeiten.
Geek, Blogger, Consultant & Reisender. Auf seiner Detail-Seite findest du weitere Informationen über Benjamin. In seiner Freizeit schreibt Benjamin bevorzugt über Technik-Themen. Neben Anleitungen und How-To’s interessieren Benjamin auch Nachrichten zur IT-Sicherheit. Sollte die Technik nicht im Vordergrund stehen, geht Benjamin gerne wandern.