Die SD-Karte zeigt unter Windows nur einen kleinen Speicherbereich an, obwohl die SD-Karte deutlich mehr Speicher hat? Wer SD-Karten für anspruchsvollere Aufgaben als nur dem Speichern von Bildern verwendet, dürfte das Problem kennen. Ein einfaches Formatieren reicht nicht aus um den verlorenen Speicherplatz der SD-Karte zurückzubekommen.
Ein bekanntes Beispiel sind SD-Karten, die für Raspberry Pi Projekte verwendet wurden. Diese zeigen anschließend unter Windows nur eine kleine Partition von 64 MB an. In der Datenträgerverwaltung wird jedoch eine nicht verfügbare zweite Partition mit dem restlichen Speicher angezeigt. Das fällt oft nach dem Backup einer Raspberry Pi SD-Karte auf.
Windows: SD-Karte zeigt nicht die volle Speicher-Größe
Das Problem entsteht durch die Einrichtung des Raspberry Pi’s auf der SD-Karte. 64 MB werden für das FAT32 Dateisystem reserviert. Hier werden Konfigurationsdateien abgelegt, die auch über einen Windows PC auslesbar und editierbar sind. Die restliche SD-Karte wird passend für Raspbian formatiert. Dadurch entsteht eine für Windows nicht lesbare Partition.
Diese nicht lesbare Partition der SD-Karte lässt sich aber problemlos unter Windows reparieren. Die Datenträgerverwaltung aus Windows hilft dabei jedoch nicht. Über das Kommandozeilenprogramm DISKPART lässt sich die SD-Karte unter Windows wieder nutzbar machen.
Das Kommandozeilenprogramm DISKPART lässt sich über das Windows Startmenü aufrufen. Dazu einfach in die Suchen „diskpart“ eingeben und die Frage der Benutzerkontensteuerung mit „Ja“ beantworten.
Es öffnet sich ein Kommandozeilenprogramm mit einer Eingabeaufforderung die DISKPART zeigt. Gebt hier den Befehl „list disk“ ein.
Die angezeigte Liste sind die von eurem Computer erkannten Festplatten und andere Speichermedien wie USB-Stick, externe Festplatten und SD-Karten. Hier im Beispiel seht ihr meine interne Festplatte mit 119 GB und die SD-Karte mit 14 GB.
Merkt euch die Nummern der Disk. Hier im Beispiel Disk 1 für die SD-Karte. Befehle in DISKPART werden direkt und ohne Nachfrage ausgeführt. Wird die falsche Disk gewählt, vernichtet ihr die Daten eurer internen Festplatte.
Sobald ihr eure SD-Karte erkannt habt, gebt den Befehl „select disk #“ ein. # steht für die Disk-Nummer der SD-Karte aus der Liste.
In meinem Beispiel ist das Disk 1. Diese wurde für die weitere Bearbeitung ausgewählt. Alle weiteren Befehle wirken sich ab jetzt nur noch auf die ausgewählte Disk aus. An dieser Stelle lohnt sich ein extra Blick, dass auch wirklich die richtige Disk ausgewählt wurde.
Als nächstes wird mit dem Befehl „clean“ der Speicherbereich mit den Informationen zur Partition überschrieben.
Mit „clean all“ lässt sich die ganze SD-Karte mit Nullen überschreiben. Das ist aber nicht notwendig, wenn keine sensiblen / privaten Daten auf der SD-Karte waren.
Als letzten Befehl verwenden wir „create partition primary“.
Dieser Befehl erstellt eine neue Partition und setzt diese auf „primary“. Nach dem Erstellen der primary Partition sollte die gesamte Speichergröße der SD-Karte wieder in der Datenträgerverwaltung unter Window sichtbar sein. Diese lässt sich jetzt mit einem beliebigen Dateisystem formatieren.
Persönliche Meinung
Gelegentlich sind es die kleinen Tools, die große Probleme lösen. DISKPART ist selbst unter Windows 10 noch verfügbar. Sollte die SD-Karte weniger Speicher anzeigen, hilft ein einfaches Löschen und anschließendes Formatieren.
Kennt ihr unter Windows 10 die integrierte Bildschirmaufnahme? Diese lässt sich mit wenigen Klicks aktivieren und zum Aufzeichnen von Anwendungen und Spiele verwenden. Ohne extra Software.
Microsoft hat mit dem Security Center unter Windows 10 alle Einstellungen zur Sicherheit an einem zentralen Ort untergebracht. Ein Blick lohnt sich. Die Verwaltung des Betriebssystem wird dadurch deutlich einfacher.
Geek, Blogger, Consultant & Reisender. Auf seiner Detail-Seite findest du weitere Informationen über Benjamin. In seiner Freizeit schreibt Benjamin bevorzugt über Technik-Themen. Neben Anleitungen und How-To’s interessieren Benjamin auch Nachrichten zur IT-Sicherheit. Sollte die Technik nicht im Vordergrund stehen, geht Benjamin gerne wandern.